Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e.V.
GNOR e.V.

Artenhilfsprojekt Rohstoffabbau

Der Industrieverband Steine und Erden e.V. Neustadt/Weinstr. (VSE) und die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie 
Rheinland-Pfalz e.V. (GNOR) starteten im Frühjahr 2009 das Kooperationsprojekt „Abbaubetriebe und Amphibienschutz“ mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und Zweckerträgen aus der Lotterie die „GlücksSpirale“.

Logo_Stiftung_NaturUndUmwelt_L  logo_glückspirale_zentriert_210x280

Anlass war die Feststellung, dass sich ohne zukünftige großflächig angesetzte Entwicklungsmaßnahmen der Erhaltungszustand insbesondere bei den Pionieramphibienarten Kreuzkröte (Bufo calamita, FFH-Anhang IV), Wechselkröte (Bufo viridis, FFH-Anhang IV), Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans, FFH-Anhang IV) und Gelbbauchunke (Bombina variegata, FFH-Anhänge II und IV) weiter verschlechtert. Die natürlichen Lebensräume der Pionieramphibienarten – die Überflutungsbereiche der Fluss- und Bachauen – sind so gut wie nicht mehr vorhanden.

Pionieramphibien-Biotop, Eisenberg Oktober 2013 / Foto: Sylvia Idelberger
Pionieramphibien-Biotop, Eisenberg Oktober 2013 / Foto: Sylvia Idelberger

Die Abbautätigkeiten der Kies-, Sand- und Hartsteinindustrie simulieren die verloren gegangene natürliche Dynamik. Die hier durch den Betriebsablauf entstehenden flachen Kleingewässer und vegetationsarmen Flächen werden gerne von den Tieren als Sekundärhabitate besiedelt. Deshalb kommt den Abbaubetrieben eine besondere Bedeutung beim Amphibienschutz zu. In Zusammenarbeit mit den Unternehmen werden daher die vorhandenen Amphibienlebensräume durch einen naturschonenden Betriebsablauf mit freiwilliger Integration biotopgestaltender Maßnahmen optimiert. Dies geschieht durch ein rotierendes System von geeigneten flachen Klein- und Kleinstgewässern sowie Landhabitaten im Abbaugelände.

Grundlage für das Kooperationsprojekt war die im Sommer 2008 abgeschlossene Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) und dem VSE, die den zugehörigen Betrieben die Rechtssicherheit bietet, die entstandenen Biotope im Rahmen ihrer Abbautätigkeiten wieder zu beseitigen und dafür an anderer Stelle neu zu gestalten.

Am 21.12.2015 wurde vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) und dem VSE die Rahmenvereinbarung „Artenhilfsprojekt Rohstoffabbau“ unterzeichnet, mit der das Spektrum der Arten erweitert wurde. Dieses umfasst nun z. B. auch Uferschwalbe, Bienenfresser und Flussregenpfeifer.


Teilnehmende Betriebe ab 2016

(neue Rahmenvereinbarung):

  • Büttel GmbH (Worms)
  • Leonhard Hanbuch & Söhne GmbH & Co. KG Natursteinwerk,
    Steinbruch & Steinmetzbetrieb (Neustadt – Haardt)
  • Quarzwerke Lauter GmbH & Co. KG (Neuburg)
  • Pfad GmbH Kieswerk – Baustoffe (Leimersheim)
  • Carl Picard Natursteinwerk GmbH (Krickenbach)
  • Wolfgang Rohr GmbH & Co. KG (Waldsee, Werk Otterstadt)
  • Kieswerk & Transporte Markus Wolf (Leimersheim)

(ohne Rahmenvereinbarung, aber mit eigener Vereinbarung):

  • Basalt-Actien-Gesellschaft – BAG (Kirn) 
    • Werk Brunnenberg (Kirchheimbolanden)
    • Werk Eisensteiner Kopf (Kirchheimbolanden)
    • Werk Jettenbach
    • Werk Rammelsbach
    • Werk Ellenberg
    • Werk Neu-Bamberg
    • Werk Langenthal
    • Werk Traisen

Weitere Infos zur Vereinbarung zwischen BAG und GNOR e.V. finden Sie hier: https://www.basalt-lebensraeume.de/projekte/kooperationsprojekt-baggnor-ev/

 

Teilnehmende Betriebe 2014/2015

(alte Rahmenvereinbarung):

  • Basalt-Actien-Gesellschaft – BAG (Kirn)
    • Werk Rammelsbach / Theisbergstegen
    • Werk Jettenbach
    • Werk Brunnenberg (Kirchheimbolanden)
    • Werk Eisensteiner Kopf / Nonnenfels (Kirchheimbolanden)
    • Werk Neu Bamberg
  • Hanbuch & Söhne (Neustadt)
  • Rohr (Waldsee)
  • Büttel GmbH
    • Werk I (Werkstatt), Werk II (Kieswerk Talaue), Werk III (Kieswerk Niederrhein)
  • EKW GmbH (Eisenberg)
  • Pfadt GmbH (Leimersheim)
  • Markus Wolf (Leimersheim)
  • Quarzwerke Lauter (Neuburg)

 

Für Rückfragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

GNOR Geschäftsstelle Süd