Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e.V.
Treffen des GNOR-Arbeitskreises Herpetofauna – Gäste sind herzlich willkommen.

Treffen des GNOR-Arbeitskreises Herpetofauna – Gäste sind herzlich willkommen.

Amphibienkartierung des Arbeitskreises / Foto: Hartmut Schader

Hartmut Schader unser Leiter der GNOR-Arbeitskreises Herpetofauna möchte den Arbeitskreis wiederbeleben und alle Interessierten zu einem Treffen einladen.

Wann?   Sonntag, 20. September, 15 Uhr

Wo?       Gaststätte Aumühle/ Neustadt-Geinsheim (Nähe Holliday Park, Einmündung B 39)

 

Liebe GNORianer, liebe Amphibien- und Reptilienfreunde!

Ich möchte den Arbeitskreis Herpetofauna wiederbeleben. Ein Treffen im letzten Jahr ist wegen einer Panne bei der Datenübermittlung der Einladung leider sehr „mager“ ausgefallen, bislang waren Treffen und Exkursionen wegen der Corona-Pandemie nicht möglich (erlaubt). Ich hoffe, bis September hat sich das wieder etwas normalisiert, sodass wir uns unbedingt mal wieder austauschen sollten.

Die allgemeine Lage, gerade bei den Amphibien, wird immer dramatischer. Es ist kaum übertrieben, wenn ich von geradezu „apokalyptischen“ Verhältnissen spreche. Im Klartext: Wir haben fast keine Amphibien mehr! Die Folgen der letzten Dürrejahre (2017 bis 2020) in Kombination mit auftretenden Seuchen/Krankheiten (die noch nicht benennbar sind, deren Folgen aber verheerend wirken) und der massiven Ausbreitung des Kalikokrebses „rotten“ uns gerade die letzten Frösche und Kröten aus. Wenn das so weitergeht, kennen wir bald jede Amphibie persönlich.

Die gute Nachricht: Das Moorfrosch-Schutzprojekt wird über die Aktion Grün seit April wieder gefördert – die GNOR ist damit bis Anfang 2023 beauftragt. Wir müssen alles dransetzen, dass da was läuft – hoffentlich nicht schon zu spät.

Ich schlage vor, dass wir uns am Sonntag, 20.09.2020 in der Aumühlen-Gaststätte treffen, die Themen diskutieren und anschließend zu den Moorfröschen in der Nähe eine kleine Exkursion machen, denn wenigstens hier gibt es etwas Erfreuliches zu berichten: Infolge unserer Nachzucht 2017/18 hat sich der Bestand sichtlich erholt – dieses Jahr gab es in 8 Gewässern Nachwuchs (fast 100% der rheinland- pfälzischen Reproduktion). Die zahlreichen Gewässeranlagen der GNOR in Kombination mit der vorbildlichen, zuverlässigen Wasserversorgung durch den NABU Neustadt haben sich in diesen Krisenzeiten bewährt – wenigstens ein Lichtblick.

Folgende Themen stehen zur Diskussion:

  1. Laubfroschsterben: Die unbekannte Laubfrosch-Seuche breitet sich ständig weiter aus – über 90% der Vorkommen sind betroffen. Hier praktisch Totalausfall!
  2. Moorfrosch: 2021 wollen wir wieder Tiere zur Bestandsaufstockung nachzüchten (allerdings für andere Teilgebiete wie 17/18 – hier ist die Maßnahme abgeschlossen, der Erfolg wird dokumentiert). Wer hätte Lust und den Platz dazu einige Zuchtwannen zu betreuen?
  3. Kalikokrebs: Wie schlimm ist der wirklich?
  4. Pionieramphibien: Diese Gruppe leidet besonders unter der Dürre und findet gerade etwas wenig Beachtung.
  5. Geburtshelferkröte und Gelbbauchunke im Pfälzer Wald und Westpfalz: Dringender Kartierungsbedarf! Wer macht mit?
  6. Neues Buch: Seit der Erscheinung „Die Amphibien und Reptilien in Rheinland- Pfalz“ ist ein Viertel-Jahrhundert vergangen. Die Welt hat sich seitdem drastisch verändert. Wir hätten Themen genug (Vorschlag: Amphibienschutz in Rheinland-Pfalz – eine Bilanz- oder so ähnlich). Sponsoren? Verlag?
  7. Amphibien Fachtagung: Vielleicht sollten wir mal eine Fachtagung veranstalten im Austausch mit anderen Bundesländern. Wo? Wer organisiert?
  8. Aufteilung des AK Herpetofauna in mehrere Arbeitsgruppen oder eigene Arbeitskreise: Rheinland- Pfalz ist groß. Die Themen/Probleme sind im Süden anders als im Norden. Die Problematik der Reptilien ist eine gänzlich andere als bei den Amphibien. Ich schlage folgende Unterteilung vor:
    • Amphibien Süd (H. Schader)
    • Amphibien Nord (Wer?)
    • Reptilien (Wer? Schwerpunkt Nahe, Mosel, Mittelrheintal)

 Weitere Themen/ Anregungen sind selbstverständlich willkommen.

Amphibien und Reptilien sind vielleicht die besten Zeiger-Tiergruppen für das allgegenwärtige Thema Klimawandel und den ständig fortschreitenden Raubbau in unserer Landschaft.

Die GNOR könnte und sollte mit dieser Thematik in der öffentlichen Wahrnehmung Präsenz zeigen. Wir haben in den vergangenen 40 Jahren viel Vorarbeit geleistet und können uns in die allgemeine Diskussion fundiert einbringen.

Ich hoffe auf rege Teilnahme und interessante Vorschläge!

Bis dann, Hartmut Schader